Allgemeines
FSJ = Freiwilliges Soziales Jahr
- der soziale Freiwilligendienst ist für Jugendliche und junge Erwachsene, die die Regelschulpflicht erfüllt und das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben
- die rechtlichen Rahmenbedingungen werden durch das Jugendfreiwilligengesetz (=JFDG) geregelt
- Träger: Wohlfahrtsverbände - bei uns ist es das Deutsche Rote Kreuz (DRK) - die mit den Freiwilligen einen Vertrag schließen
- Dauer: 6 bis 18 Monate - bei uns in der Regel 12 Monate
Aufgaben
Deine Aufgaben umfassen unter anderem:
- Betreuung und Pflege der Schülerinnen und Schüler (bspw. beim Toilettengang, An- und Ausziehen)
- Unterstützung beim Essen einzelner Schülerinnen und Schüler sowie Holen des Essenswagen und Verteilen von Mahlzeiten
- Mitarbeit im Unterricht und Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler
- Reinigung und Desinfektion von Hilfsmitteln, Pflegeliegen, Spielmaterial und Einrichtungsgegenständen
- Schwimm- und Reitbegleitung
- Bestellungen von Pflegematerialien
- Teilnahme an Seminaren (25 Bildungstage, Einführungsseminare, Kennenlernen von anderen Fsjlern anderer Schulen)
Wie viel verdiene ich?
- Wir bieten 440,- € monatlich
- vergünstigte Fahrkarte
- der Anspruch auf Kindergeld bleibt erhalten
Bewerbung
Kontakt:
Sylvia Gemke
Mail: sylvia.gemke@lwl.org
Mein FSJ an der Pauline-Schule
"Unsere Schülerinnen und Schüler gehen unter die Haut"
Das wurde uns an unserem ersten Arbeitstag gesagt und ich hatte ehrlich gesagt keine Vorstellung, wie ich das deuten sollte und was mich erwarten würde.
Aber wieso habe ich mich überhaupt für das Freiwillige Soziale Jahr beworben? Wieso sollte man sich ein Jahr freiwillig engagieren, wenn man auch direkt mit dem Studium anfangen kann? Gerade im letzten Schuljahr beschäftigt man sich intensiv mit der Frage, wie es nach dem Abschluss weitergehen soll. Einige haben schon einen großen Plan, andere mehrere kleine Pläne und manche haben überhaupt keinen konkreten Plan für die Zeit nach der Schule.
Ich hatte vorher nicht viel mit Kindern zu tun und war noch unsicher, ob ein sozialer Beruf für mich in Frage käme, also war ich sehr gespannt. Schon am ersten Arbeitstag, an dem die SchülerInnen noch ihren letzten Ferientag genießen, bekommt man einen guten Eindruck von der Schule. Nachdem man die anderen FSjler kennengelernt hat und einmal durch die Schule geführt wurde, wird man seiner Klasse zugeteilt, wo man auch die Lehrkräfte zum ersten Mal trifft.
Die anderen FSJler sind übrigens ein weiterer Grund, um sich für ein FSJ zu entscheiden. Vor allem, wenn man gerne neue Leute kennenlernt. Man hilft sich gegenseitig bei seinen Aufgaben und läuft sich auf dem Schulhof oft über den Weg. Außerdem hat man mehrere Seminare, die man teilweise zusammen verbringt.
Wenn man dann am ersten Tag den Kindern zum ersten Mal begegnet, fühlt sich alles noch etwas fremd an, jedoch gewöhnt man sich unfassbar schnell an den Schulalltag. Nachdem die Schülerinnen und Schüler kommen und nachdem sie wieder abgeholt werden, hilft man bei verschiedenen Aufgaben und unterstützt somit Lehrkräfte, Hausmeister und dem Pflegedienstpersonal. Während die SchülerInnen da sind, verbringt man die meiste Zeit mit den Kindern. Man greift unter die Arme, wenn sie bei alltäglichen Dingen Unterstützung brauchen oder hilft im Unterricht den SchülerInnen dabei, den Stoff zu lernen, sich besser zu konzentrieren oder kleine Tipps zu geben. Wahrscheinlich lebt man sich so schnell ein, weil die meisten SchülerInnen und auch Lehrkräfte sehr offen sind und sich alle Fragen und Unsicherheiten, die vor allem am Anfang total normal sind, schnell klären lassen. Außerdem tragen Kinder ja bekanntlich das Herz auf der Zunge. Am Anfang war das für mich etwas befremdlich, aber wir mussten schon oft über das ein oder andere schmunzeln.
Was mich außerdem positiv überrascht hat, ist die herzliche Schulgemeinschaft. Es gibt weniger SchlerInnen und Klassen als ich das von meiner alten Schule gewohnt war, sodass ich ein viel engeres Miteinander sowohl unter den SchülerInnen als auch unter den Lehrkräften erlebt habe. Es wird mehr Wert darauf gelegt, sich gegenseitig zu helfen und auf die individuellen Stärken und Schwächen der Kinder einzugehen. Man nimmt nicht nur seine eigenen Sinne intensiver wahr - wie das Riechen des Essensgeruch aus der Küche, die jeden Morgen das frische Essen zubereitet. Oder das Hören des Kinderlachens, wenn man auf dem Spielplatz in der Pause für einen kurzen Moment die Augen schließt. Oder wie es sich anfühlt, wenn man mal wieder liebevoll angerempelt wird, weil man nicht gesehen wurde. Man entdeckt aber auch, dass die SchülerInnen teilweise ganz andere Sinne besitzen, über die man selbst nicht verfügt. Um das verstehen zu können, muss man einmal da gewesen sein.
Ich finde "Überbrückungsjahr" ist die falsche Bezeichnung für ein FSJ. Es kommt mir nicht so vor, als hätte ich 1 Jahr überbrückt. Eher so, als hätte ich in einem Jahr mehr dazu gelernt als zu meiner Schulzeit, vor allem über mich selbst.
Ob man sich für ein FSJ an der Pauline-Schule entscheidet oder nicht, in welche Richtung man danach geht und was man aus der Zeit mitnimmt, bleibt jedem selbst überlassen.
Aber wenn man mich fragt, was es mit gebracht hat, nicht direkt mit dem Studium anzufangen, sage ich es am besten in einem Satz, der sich jeden Tag bestätigt hat: Diese SchülerInnen gehen unter die Haut.
(L. L.)
Was, wie, warum - ein FSJ an der Pauline- Schule?
Bei uns hast du die Möglichkeit einen Einblick in den Schulalltag mit beeinträchtigten und sehgeschädigten Kindern und Jugendlichen zu bekommen. Du bist fest in einem Klassenteam verankert, betreust Schülerinnen und Schüler von der Vorschule bis zur Berufspraxisstufe und nimmst am Schulleben teil. Dabei kommen dir Tätigkeitsbereiche wie Unterrichtsmitgestaltung, Schülerbetreuung, Pflege und kleinere Haushaltsaufgaben zu. Darüber hinaus bekommst du hier Einblick in die vielfältigen und individuellen Therapiemöglichkeiten wie Ergo- und Physiotherapie, Krankengymnastik, Logopädie, therapeutisches Voltigieren und Schwimmen, welche du selbstverständlich mitbegleiten kannst. An unserer Schule kommst du mit Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen und Förderansprüchen in Kontakt. Deine Arbeitszeit beginnt morgens um 7 Uhr bis die Kinder um 8:15 mit dem Taxi eintreffen. Nachdem der Schultag nach 2 bis 3 Blöcken Unterricht und Frühstücks-, Mittags- und Spielpausen geendet hat, hast du von Montag bis Donnerstag um 15:45 Uhr, und Freitag um 13 Uhr Feierabend. Dadurch, dass du in einem festen Berufsalltag arbeitest, lernst du Verantwortung zu übernehmen, verlierst mögliche Berührungsängste und entwickelst eine selbstständige Arbeitshaltung. Außerdem wirst du für deine Arbeit vom Deutschen Roten Kreuz Münster mit 440€ entlohnt und nimmst über das Jahr verteilt an 5 einwöchigen Bildungsseminaren zu vielfältigen sozialen Thematiken teil. Die Anfahrt zu uns ist sehr flexibel; die Pauline Schule ist mit dem Bus, Zug oder von der Stadt auf Grund unserer zentralen Lage auch gut zu Fuß erreichbar. Falls du mit dem Auto kommen möchtest, hast du die Möglichkeit kostenlos auf unserem Gelände zu parken.
Uns hat an dem FSJ besonders die positive und lustige Gruppendynamik gefallen, da du bei uns nicht alleine bist, sondern wir ein ganzes Team von FSJlern sind.
Für uns war das Freiwillige Soziale Jahr vor allem eine hilfreiche Orientierung und eine Möglichkeit Einblicke in die verschiedenen Berufsbilder zu bekommen, welche an unserer Schule mitwirken. Ein FSJ ist zudem vor einem Studium oder einer Ausbildung eine berufspraktische Möglichkeit ohne Prüfungen und Schulstress gewesen. Wir haben hier viele nützliche Erfahrungen und wertvolle Einblicke erlangt und werden diese für unser zukünftiges Berufssleben mitnehmen. Das alles hört sich interessant für dich an? Dann schreib der Pauline Schule doch gerne eine Bewerbung!